Gemeinsam klasse sein

Wenn jedes Jahr nach den Sommerferien die neuen siebten Klassen zu uns an der Schule kommen, ist es unser erklärtes Ziel, die Schülerinnen und Schüler dabei zu unterstützen, eine gut funktionierende und solidarische Klassengemeinschaft zu entwickeln, in der die Schülerinnen und Schüler optimale Lern- und Lebensbedingungen vorfinden.

Um diesen Prozess zu unterstützen, finden seit dem Schuljahr 2012/13 direkt nach der Einschulung drei Einführungstage unter dem Motto „Gemeinsam klasse sein" statt. Angelehnt sind diese Einführungstage an ein Konzept zur Mobbing-Prävention, das das Kultusministerium mit der Techniker Krankenkasse entwickelt hat.

Ein Klima, in dem die Klasse offen miteinander kommuniziert und verlässlich zusammenhält, kann verhindern, dass einzelne Schülerinnen und Schüler ausgegrenzt werden.

Gruppendynamische Übungen zielen z.B. darauf ab, Vertrauen aufzubauen, den Zusammenhalt und solidarisches Verhalten zu stärken.

Filmische Beispiele veranschaulichen den Schülerinnen und Schülern, wie Konflikte entstehen, und sensibilisieren sie für die Rollen, die der Einzelne dabei spielt (Opfer, Täter, Mitläufer). Wesentliches Ziel ist dabei, Möglichkeiten aufzuzeigen, diese Rollen aufzubrechen. Es werden Übungen durchgeführt, in denen die Schülerinnen und Schüler lernen, wie sich Konflikte gewaltfrei lösen lassen und wie gelungene Kommunikation abläuft.

Klare Regeln zur Kommunikation und zum Umgang miteinander werden gemeinsam aufgestellt und helfen, dass niemand ausgegrenzt wird.

Die Ergebnisse, die in den Klassen erarbeitet werden, halten die Schülerinnen und Schüler auf Plakaten fest.

Das positive Feedback aller Beteiligten - auch der Eltern - hat gezeigt, dass das Projekt „Gemeinsam klasse sein" den Schülerinnen und Schülern den Einstieg an der neuen Schule erheblich erleichtert und ein angstfreies Klima von Anfang an fördert.

Erfahrungsbericht einer Schülerin
 
"Nach der Einschulungsveranstaltung gingen wir mit unserer neuen Klasse und unserer Klassenlehrerin und unserem stellvertretendem Klassenlehrer in unseren Klassenraum.
Dort durften wir uns setzen, wohin wir wollten. Wir machten uns Namensschilder und fotografierten uns gegenseitig.

In den nächsten Tagen lernten wir uns kennen, indem wir Spiele spielten. Zum Beispiel saßen wir in einem großen Stuhlkreis und jeder musste ein Verb mit dem Anfangsbuchstaben seines Vornamens finden, das zu ihm passte. Wir haben auch Blätter bekommen, mit denen wir herausfinden sollten, was wir vielleicht mit unseren Mitschülern gemeinsam haben.
Mit dem Thema „Gemeinsam klasse sein" haben wir uns viel beschäftigt. Jeweils zu zweit sollten wir ein Plakat zu der Frage anfertigen, welche Wunsch- und Idealvorstellungen wir von einem guten Miteinander haben.
Am Ende der Einführungstage sollten wir uns alle auf eine Zufriedensheitsskala stellen. Fast alle standen, so gut es ging, ganz weit oben.
So gingen die Einführungstage der Klasse 7a zu Ende."
 
Pauline Schupp, 7a