Am Montag, den 23. August, sollten wir, die beiden Deutsch-Leistungskurse, ursprünglich mit dem Zug in die Kulturstadt Weimar fahren. Die ganze Reise-Aufregung fing jedoch schon am Freitag an, da die GDL unglücklicherweise für den Tag der Abreise Streik ankündigte. Zum Glück haben sich unsere begleitenden Lehrerinnen noch am selben Tag um alternative Bustickets gekümmert, sodass wir am Montag ohne Probleme vom ZOB in Richtung Zentrum der Weimarer Klassik starten konnten.
Nachdem wir angekommen waren und unser Gepäck in unserer Unterkunft, dem A&O Hostel, abgestellt hatten, ging es direkt los in die Innenstadt. Wir hatten für diesen Tag eine Stadtführung gebucht, welche uns einen ersten Eindruck von der Stadt und ihrer Geschichte vermitteln sollte. Die Tour startete am Theaterplatz, dem Ort, an dem auch das berühmte Goethe-Schiller-Denkmal zu finden ist. Trotz des Regens, welcher uns leider die gesamte Führung über begleitete, gewährte uns dies Einblicke in die Stadtgeschichte und vor allem nahmen wir alle die besondere, noch sehr ursprüngliche Atmosphäre der Stadt wahr. Den Rest des Tages hatten wir Freizeit, welche wir in größeren Gruppen verbracht haben. So entdeckten wir, nachdem wir in einem indischen Restaurant etwas gegessen hatten, den City-Skyliner, welcher zu dieser Zeit in Weimar stationiert war. Durch eine Fahrt mit diesem hatten wir die Möglichkeit, die Stadt von oben zu betrachten, wobei uns erneut die wunderschönen Gebäude, die es in der Altstadt gab, auffielen.
Am Dienstag hatten wir die Möglichkeit auszuschlafen, da unsere Audio-Guide Führung im Goethe-Haus erst um 11.30 begann. Die Führung dort war sehr informativ und durch die Audio-Guides, welche eine Art „Geschichte” zu jedem einzelnen Zimmer erzählten, hatte man wirklich das Gefühl in der Vergangenheit zu sein und den berühmten Dichter in seinem Heim zu besuchen. Zudem war die Einrichtung im Haus zu einem Großteil noch original, was diesen Eindruck noch verstärkte. Anschließend hatten wir wieder Freizeit, aßen etwas und waren dann zu einer Führung in der Anna-Amalia-Bibliothek verabredet. Jeder, der Bücher mag, sollte einmal in dieser Bibliothek gewesen sein. Wir erfuhren nicht nur viel von der Geschichte der Gebäude, sondern atmeten diese einmalige Atmosphäre ein, wobei vor allem der prunkvolle Rokokosaal fesselnd war. Abends versammelten wir uns dann mit allen Schülern und Lehrern in einer Kneipe im Zentrum um einen Spieleabend zu veranstalten. Frau Miehe und Frau Michalski spendierten uns netterweise jedem ein Getränk, sodass wir allesamt an einer langen Tafel saßen und Werwolf, Uno und weiteres spielten, während wir unsere Getränke tranken.
Der Mittwoch begann damit, dass wir mit dem Bus in die Gedenkstätte Buchenwald fuhren. Auch dort hatten wir eine Führung, welche uns alle die Vergangenheit des Ortes wirklich spüren ließ. Unser Guide war sehr fachkundig und erzählte uns sehr fesselnde Geschichten über den Ort. Zudem gab es auf dem Gelände eine Ausstellung, die uns alle wirklich mitgerissen hat. Wir hatten zwar leider nicht ausreichend Zeit um wirklich alles dort zu sehen, jedoch ist uns die Ausstellung, der Ort und dessen Geschichte sehr im Gedächtnis geblieben. Wir fuhren dann wieder in das Zentrum von Weimar, wo wir dann wieder bis zum Abend Freizeit hatten. Diese nutzten wir auch und gingen zunächst vietnamesisch Essen und anschließend ins Hostel um uns auszuruhen.
Den Donnerstag starteten wir mit einer weiteren Führung durch das Schillerhaus. Dort lernten wir viel über Schillers Leben und das seiner Familie. Außerdem konnten wir durch die Räume laufen, in welchen er und seine Familie gewohnt haben: sein Arbeitszimmer, das Schlafzimmer der Kinder und seiner Frau, die Küche und viele mehr. Danach haben ein paar von uns auch noch die Ausstellung „Ich hasse die Natur“ besucht. Hier wurde durch Projektionen sehr anschaulich mithilfe von Gedichten, Erzählungen, Forschungen oder Rückblicken auf den Klimawandel auf die Beziehung von uns Menschen zur Natur aufmerksam gemacht. Für viele von uns war diese Ausstellung eines der vielen Highlights der Fahrt. Anschließend war eine Fahrradtour durch Weimar und die Umgebung geplant, welche aufgrund starken Regens leider ausfallen musste. Stattdessen folgte dann ein spontaner Besuch im Handpuppentheaters, wo an diesem Abend Schillers Drama „Wilhelm Tell“ aufgeführt wurde. Hier spielte ein einziger Schauspieler mehr als zehn Puppen und brachte sie zum Leben, was sehr beeindruckend war. Am Ende durften wir die Handpuppen sogar selbst in die Hand nehmen und probieren sie zu bewegen. Um den letzten richtigen Tag gebührend ausklingen zu lassen, waren wir abends noch in einem Burger-Restaurant, wo wir alle gut zugeschlagen haben. Dann brach auch schon die letzte Nacht in Weimar an.
Am Abreisetag packten wir alle unsere Koffer und aßen ein letztes Mal Frühstück in unserer Jugendherberge. Danach sind wir noch ein letztes Mal gemeinsam durch die Stadt gelaufen und haben die Orte besucht, welche unsere Fahrt geprägt haben: das große Theater, das Schillerhaus und vieles mehr. Bei diesem letzten Rundgang durch die Stadt haben wir außerdem unsere Weimar-Projekte vorgestellt: In Gruppen hatten wir kleine Präsentationen zu den einzelnen Orten erarbeitet, welchen wir nun gespannt zuhören konnten. Jede Gruppe hatte die Aufgabe individuell umgesetzt, weshalb wir ein sehr gemischtes Programm hatten, von einem Schauspiel, einem Quiz (mit leckerem Preis) bis zu Pantomime und vielem mehr. So wurden wir nochmal an die schönsten Orte und Ereignisse der Woche erinnert.
Dann hieß es leider schon „Tschüss sagen“ zu Weimar. Wir hatten nicht nur eine sehr schöne und lustige Zeit, sondern haben auch noch viel über die Stadt und ihre Geschichte gelernt. Wir alle werden die Fahrt nicht so schnell vergessen und bedanken uns für die tolle Zeit!
Lily & Maike