Elternchorausflug 2014

Bildungsreise des Elternchores nach Güstrow


ja, man kann die Ausflüge des Elternchores getrost als Bildungsreise bezeichnen. Wir staunen jedes Mal, wie der Organisator der Reise, Martin Dreßler (Tenor), es schafft, den Tag mit so viel interessanten Programmpunkten zu füllen. Da scheuen wir auch keine Bahnfahrt von 2,5 Stunden. Erst einmal in Güstrow angekommen, ist alles nicht mehr weit. Die Innenstadt, z.T. von einem Stadtwall begrenzt, ist übersichtlich. Dennoch können sich die beiden Stadtführer kaum bremsen, wenn es darum geht, die Besonderheiten ihrer Heimatstadt zu schildern und zu zeigen. Z.B. die zum Teil verputzten Fachwerkhäuser (Fachwerk war etwas für arme Leute!), die original klassizistischen Türen mit den Jugendstilbeschlägen oder das aus drei Häusern bestehende und zu einem Haus verbundene Rathaus. Höhepunkt der Führung was sicherlich das Schloss, das von 1628 bis 1630 als Residenz für Wallenstein diente. Beim Wiederaufbau nach dem Brand im Jahr 1557 verwirklichte der aus Italien stammende Architekt zahlreiche Stilelemente seiner Heimat, die dem Renaissancegebäude eine besondere Note verleihen.

Das gemeinsame Mittagessen im Haus der Kirche ging wunderbar unkompliziert über die Bühne und gestärkt konnten wir zu unserem  kleinen Konzert im Diakonie-Pflegeheim "Am Rosengarten" gehen. Um die Geduld der Bewohner nicht überzustrapazieren, machten wir uns nach einer halben Stunde fröhlichen Gesanges auf zum Dom, wo uns der Pfarrer auf sehr persönliche Weise "sein Gotteshaus" nahebrachte. Hier begegneten wir zum erstem Mal  einem Kunstwerk, d.h. eigentlich DEM Kunstwerk, dem "Schwebenden" von Ernst Barlach, dem berühmtesten Sohn der Stadt. Ein Ehrenmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges aus Bronze, dessen Gesicht an Käthe Kollwitz erinnert. Weitere Skulpturen von Barlach bestaunten wir in der Gertrudenkapelle, begleitet durch die erklärenden Worte  eines Mitglieds der Barlachstiftung. Nach so viel Informationen war es an der Zeit, zum Bahnhof zu gehen, was uns nicht davon abhielt, am (zum Glück noch geöffneten) Eisladen vorbeizugehen - wobei es nicht beim Vorbeigehen blieb!

Erfüllt von den vielen Eindrücken, netten Gesprächen und den herrlichen Klängen des Elternchores in der Pfarrkirche St. Marien und im Dom (selbstverständlich nutzten wir die einmalige Akustik für unseren Gesang) ließen wir den einmaligen Tag mit dem Singen von Abendliedern ausklingen.

J. Dybe

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