Physical Computing

Neuer Zusatzkurs am Beethoven Gymnasium

Reaktionstester

Endlich eigene Ideen für kleine Geräte und Gadgets kreativ umsetzen! Dank Herrn Beumler und Herrn Klemt war das im berlinweit ersten Physical-Computing-Zusatzkurs möglich. Zu Beginn bekamen alle Schüler*innen eine kleine Kiste mit einem programmierbaren Mikroprozessor und elektrotechnischen Bauteilen, wie etwa lichtempfindlichen Widerständen, Leuchtdioden, Knöpfen und Lautsprechern. Anhand dieser Bauteile vermittelten uns Herr Klemt und Herr Beumler innerhalb weniger Stunden das benötigte Grundwissen zur Programmierung eines Codes für den Mikroprozessor „Arduino Uno“ sowie zum Bau einer elektrischen Schaltung.

In den folgenden Wochen konnten wir unserer Kreativität freien Lauf lassen und in Zweiergruppen ein eigenes Gadget entwerfen. Dabei entwickelten sich viele fantasievolle und interessante Ideen, wie Reaktions- und Gehörtester oder ganze Musikinstrumente. Während der Entwicklungsphase standen die beiden betreuenden Lehrer uns immer unterstützend zur Seite, beantworteten unsere Fragen und inspirierten uns auch durch ihre eigenen Konstruktionen, wie beispielsweise einem Lasertransmitter.

Theremin

In der Stunde nach den Herbstferien präsentierten die Gruppen ihre Projekte in Anwesenheit einiger Physiklehrer anderer Schulen, die sich einen Einblick in das Pilotprojekt verschaffen wollten. Aus jeder Entwicklergruppe demonstrierte eine Person jeweils der Hälfte des Kurses die eigene Erfindung und erläuterte die Probleme, die während des Entwicklungsprozesses aufgetreten sind. Im Anschluss hatten sowohl Schüler als auch Lehrer die Chance, die Geräte selber auszuprobieren und Fragen zu stellen. Diese offene Lernatmosphäre, bei der Lehrer und Schüler sich auf Augenhöhe miteinander austauschen, entsteht leider zu selten im normalen Unterricht. Am Ende wurden die Projekte anhand des eigens dafür erstellten Schaltplans und des ausgedruckten Programmcodes benotet.

Nachdem wir nun bereits einige Bauteile kennengelernt hatten, wurde unser Inventar um komplexere Bauteile wie LCD-Displays, Infrarotmodule, Ultraschall-Sensoren und Servo-Motoren erweitert. Aufgrund des sehr kurzen Semesters blieb jedoch nicht die Zeit für eine ausführliche Einführung in die neuen Bauteile sowie eine längere Entwicklungsphase für das weitere Gadget. Jede Gruppe wählte eines der neuen Bauteile und erhielt etwa zwei Seiten Text, in denen Funktionsweise und Inbetriebnahme des Bauteils erklärt wurden. Auch hier hatten wir viele kreative Ideen: Eine Gruppe baute ein kleines Katapult für Papierkügelchen, das durch einen Bewegungssensor aktiviert wurde. Des Weiteren entstanden aber auch ein Metronom, dessen Tempo auf einem Display ausgegeben wird, und eine per Infrarot-Fernbedienung steuerbare Hausbeleuchtung.

Würfel

In der vorletzten Stunde des Semesters, kurz vor Weihnachten, stand eine anderthalbstündige Klausur an, in der wir unter anderem einen Schaltplan zur Steuerung eines Servo-Motors entwerfen und einige Codefragmente verfassen sollten. In der letzten Stunde präsentierten wir schließlich - diesmal ohne offizielle Besucher und ohne Schaltpläne oder Codes - unsere neuen Projekte. Erneut fand ein reger Austausch in einer guten Atmosphäre statt.

Abschließend lässt sich sagen, dass der Physical-Computing-Zusatzkurs mir unfassbar viel Spaß gemacht hat, da wir Schüler endlich das Wissen, das wir in den naturwissenschaftlichen Fächern gewonnen haben, sinnvoll anwenden konnten. Die Stimmung im Kurs war immer entspannt und der kreative Freiraum, der uns gelassen wurde, war sehr motivierend. Man hat gemerkt, dass alle im Kurs, Schüler*innen wie Lehrer, viel Freude am Tüfteln und dem Finden von Lösungen hatten. Ich hoffe, dass auch nachfolgende Jahrgänge die tolle Chance haben, den Physical-Computing-Kurs zu belegen undhier Wissenschaft mit Kreativität zu verbinden.

Hast auch Du Lust auf Physical Computing bekommen???
Sprich einfach Herrn Beumler oder Herrn Klemt an!


Ole Breuer (12. Jahrgang)

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