Social Media, Verhaltenssucht und die Gehirne von Kindern und Jugendlichen

Neuer Beethoven-Podcast mit der Neurowissenschaftlerin Prof. Dr. Frederike Petzschner in der neuen Podcastfolge „Zukunftsgeflüster“- jetzt hörbar über unsere Homepage und Spotify

Am 6. Dezember 2023, im Telegraphenamt in Berlin-Mitte, um 19 Uhr abends interviewten Julia, Viktoria und Helene aus dem Politik-Leistungskurs (11. Jahrgang) die in den USA forschende Neurowissenschaftlerin Prof. Dr. Frederike Petzschner.

Hier ist der Link zur neuen Podcastfolge (Homepage und Spotify): https://podcast.beethoven-gymnasium.eu/beethoven-podcasts/politik-zusatzkurs/zukunftsgefluester/26-episopde/

Darum geht es in der neuen Folge des Podcasts „Zukunftsgeflüster“: dem Podcast von Schülerinnen für Schülerinnen und selbstverständlich für alle, die Interesse haben.

Neueste Forschungen belegen, so im Podcast Prof. Dr. Frederike Petzschner: Die intensive Nutzung von Social Media (TikTok, Insta, Linkedin & Co.) kann Suchtstrukturen annehmen, die so folgenreich sind wie eine Rauschmittelsucht. Jugendliche zwischen 13 und 18 Jahren verbringen durchschnittlich über sechs bis acht Stunden am Tag mit Unterhaltungsmedien, davon einen erheblichen Teil in sozialen Netzwerken."

Social-Media-Plattformen manipulieren unser Dopaminsystem, um von den Mechanismen des menschlichen Lernens profitieren zu können. Die Bildschirmzeiten nehmen zu, und in immer mehr Fällen entwickelt sich eine Suchtkrankheit. Im Podcast zeichnet die in den USA forschende Neurowissenschaftlerin nach, was beim Scrollen im Gehirn passiert und wie TikTok, LinkedIn & Co. hinter den Kulissen gezielt daran arbeiten, die Nutzung von Social Media zu einer Gewohnheit zu machen.

TikTok, WhatsApp, Instagram: Die Datenlage ist eindeutig. Social Media wird übermäßig viel konsumiert. Aus dem kurzen Scrollen wird ein endloses und aus dem unregelmäßigen Besuch wird ein regelmäßiger, der nicht selten in einer Social Media-Sucht endet.

Das ist auch so gewollt, denn das Suchtpotenzial von Social Media ist tief im Geschäftsmodell der Plattformen verankert. Lange Verweildauer erhöhen die Einnahmen aus der Werbung, steigern die Interaktionsraten und werden aktiv, wenn auch versteckt, auf den Plattformen eingebaut.

Um es noch einmal konkret zu machen: Eine Befragung aus diesem Jahr 2023 zeigt, dass Teenager zwischen 13 und 18 Jahren im Durchschnitt über acht Stunden täglich mit Unterhaltungsmedien verbringen. Bei den 8- bis 12-Jährigen sind es fünfeinhalb Stunden pro Tag, wobei ein erheblicher Teil dieser Zeit auf soziale Netzwerke entfällt. Diese Zahlen werfen die Frage auf: Führt die intensive Nutzung sozialer Medien zu einer neuen Art von Sucht unter Kindern und Jugendlichen?

Und was löst dieser intensive Gebrauch in den jungen Gehirnen aus? Welche Fürsorgepflicht hat der Staat? Welche Verantwortung tragen die Digitalkonzerne?

Über diese Fragen und den aktuellen Forschungsstand diskutieren Frederike Petzschner (RDÖ & Brown University) sowie die drei Schülerinnen Julia, Viktoria und Helene aus dem Politik-Leistungskurs in der neuen wirklich spannenden Folge des Podcasts „Zukunftsgeflüster“.

Vielen Dank an Felix Hinz (PW-LK) für den herausragenden technischen Support!

Zudem ist der Link zur Studie des „Rats für digitale Ökologie“ (RDÖ): https://ratfuerdigitaleoekologie.org/de/socialmediasucht. Ebenso herzlichen Dank für die Einladung und auf weitere Kooperationen in der Zukunft zwischen dem Beethoven-Gymnasium Berlin und dem RDÖ.

Philip Elsen
Politiklehrer und FBL Gesellschaftswissenschaften (Kommiss.)

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