Schulgeschichte

Schulgeschichte

1905
16 Lankwitzer Bürger bitten "um Errichtung einer Interessentenschule für Mädchen". Begründung: "Lankwitz, z.Z. bereits über 8000 Einwohner zählend, ist durch regen Zugang in starker Entwicklung begriffen, besitzt jedoch noch keine höhere Mädchenschule. Der dringende Wunsch der Eltern geht dahin, dass der Unterricht für die Knaben und Mädchen getrennt erteilt werde."

1908
Genehmigung einer neuen, auf neun Jahrgänge berechneten Anstalt durch die Königlich Preußische Regierung. Zu Ostern werden im Gebäude in der Seydlitzstr. zwei Klassen mit 40 Mädchen eingerichtet.

1912
Umwandlung der Schule in ein "Lyzeum". Die Schülerinnen können nun mit Abschluss der 10. Klasse den Realschulabschluss erhalten. Baubeginn des neuen Schulhauses in der Barbarastr.

1918
Fertigstellung des neuen Gebäudes in der Barbarastr. 285 Mädchen werden unterrichtet. Die Abschlussklasse besteht aus nur fünf Schülerinnen. Im Schulgebäude wird zusätzlich eine "Mittelschule" untergebracht.

1926
Umwandlung in eine "Frauenschule". Deren Ziel ist eine "gründliche Ausbildung der Hausfrau und Mutter". Das Dachgeschoss wird ausgebaut, eine Küche sowie Näh- und Pletträume werden eingerichtet.

1933
Versetzung eines Lehrers aufgrund einer unbegründeten Denunziation.

1937
Umwandlung der Schule in ein Mädchengymnasium mit Abitur.

1940
Entlassung der Abiturientenklasse zum "Hilfsdienst" für den Krieg. Die Schülerinnen erhalten das Abiturzeugnis ohne Prüfung. Der Unterricht wird eingeschränkt, weil Lehrerinnen und Lehrer zum Kriegsdienst eingezogen werden.

1941
103 Schülerinnen werden aus Berlin in sogenannte "Kinder-Landverschickungs-Lager" geschickt.

1943
Verlegung der ganzen Schule wegen der Bombenangriffe nach Chrudim in Böhmen (heute Tschechien). Ein Teil des Schulgebäudes wird zerstört.

1945
Wiederaufnahme des Unterrichts mit 74 Schülerinnen im Schichtwechsel mit einem Realgymnasium. Es gibt keine Bücher. Im Winter muss der Schulbetrieb eingestellt werden, weil keine Kohlen vorhanden sind.

1948
Öffnung der Schule für Jungen.

1953
Ende des Schichtbetriebs.

1954
Einweihung der wieder errichteten Turnhalle. Das nun neusprachlich und mathematisch-naturwissenschaftlich ausgerichtete Gymnasium hat 356 Schüler und erhält den heutigen Namen "Beethoven-Schule".

1959
Einweihung der seit 1943 zerstörten Aula anlässlich der um ein Jahr verschobenen 50-Jahr-Feier.

1971
Die sich seit 1966 verschärfenden Konflikte zwischen Schulleiter auf der einen und Schülern, Eltern und Kollegium auf der anderen Seite führen zur Abberufung des Schulleiters (1969) und unter dem neuen Schulleiter zur Einrichtung einer "Erweiterten Schulleitung".

1973
Erste Klassenfahrt nach Israel im Rahmen der Partnerschaft mit einer landwirtschaftlichen Schule in Pardess-Hanna

1974
Die Zahl der Schüler hat sich seit 1954 verdoppelt. Ein Erweiterungsbau wird bewilligt.

1976
Wegen des Schulumbaus wird in der Dessauerstr. als Ausweichquartier eine "Filiale" eröffnet.

1977
Beginn der Schulpartnerschaft mit dem Lycée Paul Valérie in Paris

1979
Fertigstellung der Erweiterungsbauten sowie einer zweiten Turnhalle. Die "Filiale" muss wegen der nunmehr auf über 1000 angewachsenen Zahl der Schüler bis 1984 fortgeführt werden.

1981
Beginn der Schulpartnerschaft mit dem Lycée Carnot in Dijon

1984
75-Jahr-Feier

1989
Eröffnung des Schulcafés

2000
Schulprofil: Verstärkung des Musik- und Französischunterrichts in jeweils einer 7. und 8. Klasse; biligualer Unterricht ab der 9. Klasse
Einrichtung eines zweiten Computerraumes; Anschluss ans Internet.

2002/2003
Neugestaltung der Innenhofes

2004
Einrichtung eines Internet-Cafes
Profilbildung in allen 7./8. Klassen: neben der Verstärkung des Musik- und Französischunterrichts nun auch verstärkter Englisch- und Mathematikunterricht

2005
Errichtung einer Freiluft-Klasse im Innenhof

Bilder zur Schulgeschichte
Unser Namensgeber: Ludwig van Beethoven

Ludwig van Beethoven ist am 16. oder 17. Dezember 1770 in Bonn geboren. Er entstammt väterlicherseits einer aus Flandern eingewanderten Musikerfamilie und wird bereits als Vierjähriger von seinem ehrgeizigen Vater gezwungen, auf dem Stuhl stehend bis in die Nacht Klavier zu üben. Mit acht Jahren hat er seinen ersten öffentlichen Auftritt, mit dreizehn wird er vom Vater aus der Schule genommen, damit er sich ganz der Musik widme. Beethoven wird tatsächlich 1784 kurfürstlicher Hilfsorganist und Mitglied der kurfürstlichen Hofkapelle in Bonn.

1792 veranlasst Joseph Haydn beim Kurfürsten Beethovens Übersiedlung nach Wien und übernimmt dessen Ausbildung. Als Pianist macht sich Beethoven nicht nur in den Häusern des Wiener Adels schnell einen Namen, sondern auf Konzertreisen auch in Prag, Leipzig und Berlin. Von adligen Mäzenen finanziell abgesichert, aber auch seit 1796 von einem fortschreitenden Gehörleiden geplagt, widmet sich Beethoven zunehmend der Komposition. Zur Verständigung mit seiner Umwelt gebraucht er zunächst Hörrohre, später "Konversationshefte". Auf seinem Flügel lässt er die Saiten vervierfachen, um überhaupt noch einen verschwommenen Ton zu hören.

In der ersten Schaffensperiode (ca. 1795 bis 1803), in der sich Beethoven mit der höfischen Musik Mozarts und Haydns auseinandersetzt, entstehen u.a. Klaviersonaten ("Pathetique", "Mondscheinsonate"), die ersten Klavierkonzerte sowie die Sinfonien Nr.1 und 2.
Die mittlere Periode (1804 bis 1816), in der sich die Auseinandersetzung mit der Französischen Revolution und die Emanzipation der Subjektivität von gesellschaftlichen und musikalischen Konventionen vollziehen, umfasst u.a. die Sinfonien Nr.3 bis 8, die Konzertouvertüren, das Violinkonzert und die Oper "Fidelio".
In den Werken der letzten Periode (1817 bis 1827) sucht Beethoven den Individualismus zugunsten eines "objektiven", allgemeingültigen Ideals zu überwinden. "Missa solemnis" und die 9. Sinfonie komponiert er in völliger Taubheit.
Beethoven stirbt am 26. März 1827 in Wien.